Im Dezember 2007 wurde die aus 15 000 Werken bestehende Bibliothek im Ethik-Zentrum der Universitt Zürich eröffnet.
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Für Corti hatte das Akademie-Projekt einen materialen Kern schon vorher gehabt: das «Archiv für genetische Philosophie», eine Bibliothek, deren Anfänge auf seine Studienzeit zurückgingen, an deren Aufbau er dann über viele Jahre unermüdlich arbeitete und die dank vielen Schenkungen schliesslich über 30 000 Bände umfasste:
«Bei mir war eine Neigung zum Sammeln immer da, nie aber war der Aufbau dieser Bücherei Selbstzweck, nie nur private Lust; was heute dasteht, gehört längst nicht mehr mir selbst. Das Archiv ist jener Akademie zugedacht, jener Begegnungsstätte des freien Geistes in einer noch freien Welt, die immer als Planung vorschwebte.» (Bd. 4, S. 283)
Die Mäzene Peter und Balthasar Reinhart hatten 1963 für die vorläufige Aufnahme des Archivs in Winterthur die Villa Kareol, das ehemalige Haus des Dichters Hans Reinhart, zur Verfügung gestellt. Hier wohnte Corti mit seiner Familie bis zu seinem Tod und versammelte weiterhin Philosophen und Wissenschafter zum gemeinsamen Gespräch. Daneben nahm der Ausbau der Bibliothek immer mehr Raum ein.
Hintergrundbibliothek im Ethik-Zentrum
Als Provisorium gedacht, war das Archiv in Winterthur bibliothekarisch nie völlig aufgearbeitet oder als Ganzes der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt worden. Was aber sollte mit ihm geschehen, wenn es gar keine Akademie geben würde? Auch hier brachte die Zusammenarbeit mit der Universität wenigstens teilweise eine Lösung: Das Archiv konnte zwar nicht vollständig, aber doch in seinen wertvolleren Teilen in das neue Ethik-Zentrum integriert werden. Mit Unterstützung des Kantons wurden rund 15 000 Bände bibliothekarisiert. Angeschlossen ans ALEPH-System, sind diese Werke nun allen Interessierten zugänglich. Es handelt sich nicht um eine Spezialbibliothek zur Ethik, sondern um eine Hintergrundbibliothek mit vielen klassischen Werken aus der Philosophie, aber auch aus benachbarten Kulturwissenschaften. Spezielle Schwerpunkte bilden die Naturphilosophie und die geistesgeschichtlichen Strömungen in der Weimarer Republik. |